Stauden und Gehölze
Frühjahrsführung durch den Weihenstephaner Staudensichtungsgarten
Für die Mitglieder des Freundeskreises Weihenstephaner Gärten e.V. begann das Gartenjahr mit der Führung durch den Weihenstephaner Staudensichtungsgarten mit Professor Dr. Bernd Hertle. Bei herrlichem Frühlingswetter führte der Rundgang durch Pflanzungen gemäß dem Lebensbereich Gehölzrand und Gehölze, d.h. Pflanzungen die im Frühjahr noch viel Licht zum Boden durchlassen, ehe die Laubkrone in den nächsten Wochen die Bodenbereiche verschattet. Einzelne Stauden und Pflanzkombinationen wurden von Professor Hertle vorgestellt.
Eine sehr weite Standortamplitude weist die Bergenie auf. Sie verträgt nicht nur Halbschatten, sondern kommt auch mit Sonne oder Schatten zurecht. Auch hinsichtlich des Bodens ist sie wenig anspruchsvoll, von sauer bis alkalisch, auch Trockenheit verträgt sie relativ gut. Man muss sich an die fleischigen Stängel, ledrigen Blätter und groben Blüten gewöhnen. Aber gerade in trockenen halbschattigen Gehölzrandsituationen ist sie gut verwendbar, zumal sie je nach Sorte wintergrün ist. Als Blattschmuckstaude ist sie gut einsetzbar.
Traubenhyazinthen müssen wie die meisten Geophyten en masse gepflanzt werden, um so eine schöne Wirkung zu zeigen, wie in Kombination mit dem gelbgrünen Austrieb des Japan-Goldbrandgrases. Sie eigenen sich ideal zur Unterpflanzung am Gehölzrand. Die noch fehlende Belaubung der Gehölze bietet ihnen genügend Licht. Der Standort sollte nur nicht zu feucht sein.
Eine geringe Pflanzenauswahl gibt es für den Bereich trockener Schatten. Doch auch die Lösung mit Immergrün und dem Fächerwacholder sieht ansprechend aus und ist robust und pflegeleicht. Aber auch das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) ist eine sehr dankbare und pflegeleichte Staude, die erstaunlich viel Trockenheit verträgt.
Interessant ist die Wandlung im Verlauf der Jahreszeiten des Schildblatts. Sieht es zu dieser Jahreszeit nackt und kahl und wenig ansehnlich aus, so blickt man im Sommer auf eine schöne Fläche, die von rundem, handtellergroßen Blattschmuck bedeckt wird. Das Schildblatt benötigt aber ausreichend Feuchtigkeit und sollte nicht zu schattig stehen.
Auch ohne Blüten lassen sich ansprechende Bepflanzungen zaubern, wie man an den aufstrebenden Trieben des Farns und der Funkie sehen kann. Die unterschiedliche Textur hat ebenfalls jeweils eine ganz eigene Wirkung.
Gegen Ende des Rundgangs zeigte sich die mit Dichter-Narzissen durchsetzte Wiese in voller Pracht, sehr zur Freude der Teilnehmer.
28. April 2015