Freiflächengestaltungsplan

Alltag eines Gartendesigners (Teil IV)

Alltag eines Gartendesigners - Teil 4

Planung zum Bauantrag: Baumbestandsplan

Auch im Winter laufen Planungsaufgaben und Anfragen zur Gartenplanung weiter. Eine Bauherrin fragt an, ob ich einen Baumbestandsplan für einen Bauantrag in München anfertigen könne. Natürlich erstelle ich nach den Vorgaben der Stadt die erforderlichen Unterlagen und Pläne zur Einreichung mit dem Bauantrag.

In diesem Fall gab es als Planungsgrundlage einen einfachen Vermessungsplan. Dazu habe ich vor Ort auf dem Grundstück dann die bestehenden Bäume eingemessen. Die bis zu fünf Meter entfernten Bäume auf den Nachbargrundstücken erfasse ich auch. Zusätzlich zur Position wird der Stammumfang nach den Vorgaben auf 1 Meter Höhe gemessen und der Kronendurchmesser und die Baumhöhe werden erfasst. Dass die Gattung und Art der Bäume bestimmt werden, ist eine wichtige Aufgabe. Im Winter geben die Knospen, die Rinde und die Wuchsform oft die einzigen Hinweise, um welchen Baum es sich handelt. Außerdem begutachte ich jeden Baum auf einfache, visuelle Weise und schätze seine Vitalität ein. Diese Informationen werden alle im Plan dargestellt. Bauelemente, die abgerissen oder neu gebaut werden, erscheinen auch in dem Plan. Eine Empfehlung zum Erhalt, zu einer Ersatzpflanzung oder zum Baumschutz während der Bauarbeiten wird ebenfalls dargestellt.

In Abstimmung mit dem Architekten und den Bauherren wird der Baumbestandsplan eingereicht. Manchmal ist ein Freiflächengestaltungsplan zusätzlich erforderlich. Die Planung wird von der unteren Naturschutzbehörde geprüft. Dabei werden die Durchführbarkeit des Bauvorhabens und der Baumerhalt gegeneinander abgewogen.


Publikumspreis Landschaftsarchitektur

Mehrfach ausgezeichnet

Mehrfach ausgezeichnet

Preisgekrönter Garten am Starnberger See

Den jährlich vergebenen Publikumspreis von MünchenArchitektur in der Kategorie Landschaftsarchitektur erhielt 2021 die Gartendesignerin Christiane v. Burkersroda aus München.

Der mehrfach ausgezeichnete Garten am Starnberger See besticht durch seinen stimmigen Übergang vom Haus zum Garten. Dabei fügt sich der Garten nahtlos an die ausdrucksstarke Architektur des Hauses mit seiner Verkleidung aus Lärchenholz an. Mit einem Blick für Details und Feinheiten beherrscht die Designerin spielend die Kunst, der Architektur den Vorrang zu lassen und gleichzeitig den Garten selbstbewusst daneben zu setzen. Durch einen fein abgestimmten Materialmix besticht der Außenraum mit Swimmingpool, Terrassen und Sitzplätzen. Die Pflanzung strukturiert die Räume und ist sorgfältig über den Jahresverlauf choreografiert.

Weitere Details zum Projekt finden Sie hier.

Fotos: Sabrina Rothe


Gartenmauer aus Travertin

Gartenmauern

Stein auf Stein - Gartendesign mit Mauern

Mauern in der Gartengestaltung

Als Bauwerk sind Mauern im Gartendesign ein wichtiges Gestaltungsmittel, das senkrechte Strukturen schafft und Räume gliedert.

Manche Gärten erfordern den Bau von Mauern, wenn größere Höhensprünge gestaltet werden müssen. Nicht immer kann dies mit einer Böschung geschehen. Oft ist der Raum begrenzt, dann sind Mauern erforderlich. Darüber hinaus sind Mauern ein gestalterisches Mittel, um ästhetische Gartenräume zu schaffen.

Mauern haben viele Funktionen und dienen unterschiedlichen Zwecken im Garten.

  • Stützmauer zum Auffangen von Höhensprünge
  • Blickpunkt, gerade auch als freistehendes Mauerwerk
  • Blickführung
  • Hintergrund für Solitärgehölze
  • Optische Einfassung einzelner Elemente
  • Sichtschutz
  • Windschutz
  • Treppenwangen und Einfassungen
  • Strukturierung und Abgrenzung von Räumen
  • Ganzjährige Aspekte der Gestaltung
  • Objekt von Lichtinszenierungen
  • Schaffung von kleinsten Naturräumen für Tiere und Pflanzen

Da die Maueroberfläche sehr präsent ist, ist die Wahl des geeigneten Materials für eine harmonische Gestaltung ausschlaggebend. Naturstein, Sichtbeton, Betonstein oder Klinker sind übergeordnete Materialgruppen, innerhalb derer sich ganz unterschiedliche Ausprägungen für die Schaffung gewünschter Gartenbilder finden. Ein Rebmauerwerk aus unbehauenen Natursteinen mit Schattenfuge wirkt völlig anders als eine friesische Findlingsmauer oder eine streng gesetztes Schichtenmauerwerk aus gesägtem Stein mit glatter Oberfläche.

Neben den Baukosten können baurechtliche Vorgaben oder statische Aspekte die Möglichkeiten der Verwendung einschränken. Dies ist im Rahmen der Planung zu prüfen.

Mit dem Bau ist eine Mauer sofort funktionsfähig. Pflanzen hingegen benötigen zu ihrer vollen Entfaltung und Wirksamkeit meist noch etliche Jahre.

In organisch geformten und größeren Grundstücken kann die Höhenausprägung gut mit Böschungen gestaltet werden. Bei einem rechteckigen Gestaltungsthema sind Mauern die hingegen erste Wahl bei der Raumbildung.


Gartenskulptur in eine Nische vor einer immergrünen hecke platziert

Gartendesign mit Skulpturen

Gartendesign mit Skulpturen

Das gewisse Etwas für dramatische Gartenbilder

Es ist wohl eine Frage des Geschmacks und Stils, ein Kunstobjekt für den Garten zu wählen. Richtig platziert und proportioniert schafft eine Gartenskulptur aber das gewisse Etwas im eigenen Garten.

Während es bei meinen englischen Kollegen ein durchaus üblicher Kundenwunsch ist, wird dies in Deutschland bisher wenig nachgefragt.

Dabei bietet eine Skulptur einen ganzjährig schönen Blickpunkt, gerade auch während des Winterhalbjahrs. Eine Gartenskulptur, ein außergewöhnliches Pflanzgefäß oder ein Kunstobjekt werten den eigenen Garten auf, wenn das Objekt mit Fingerspitzengefühl richtig in Szene gesetzt wird.

Einige Aspekte sind bei der Gartengestaltung mit Skulpturen zu beachten.

  • Als Blickpunkt positioniert man eine Skulptur am Ende eines Weges oder in der Sichtachse eines Fensters. In langen und schmalen Gärten kann man mehrere Skulpturen in Nischen entlang der langen Grundstücksgrenze platzieren und so eine spannende Abfolge gestalten. Aber auch eine halb versteckte, semi-transparente Sicht auf eine Skulptur machen neugierig und laden zu einem Gartenrundgang ein.
  • Die Proportionen der Skulptur müssen zum Garten passen, um weder zu dominant noch zu verloren im Gartenbereich zu wirken.
  • Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle und inszeniert die Gartenskulptur erst. Beispielsweise mit zwei bis drei Spots von vorne könnte ein Kunstobjekt angestrahlt werden.
  • Das einfallende Sonnenlicht, das Spiel mit Licht und Schatten sind ebenso wesentliche Aspekte bei der Suche nach einer geeigneten Position. So sollte die Skulptur nicht im dunklen Baumschatten stehen,, wo sie verschwindet.
  • Die Platzierung erfolgt vor einem gut ausgewählten, idealerweise ruhigen Hintergrund. Das kann ein helles Objekt vor einer dunkelgrünen Eiben-Hecke sein. Ein Corten-Stahl Objekt vor einer frischgrünen Buchenhecke sieht toll aus, gerade auch im Herbst, wenn die Hecke sich leuchtend gelb verfärbt. Ebenso kann eine Mauer sehr gut als Hintergrund dienen.

Die Skulptur sollte den Stil des Gartens unterstreichen und sich harmonisch in die Gesamtkomposition einfügen. Dann ergeben sich ansprechende Gartenbilder mit dramatischem Effekt.


Aus dem Alltag eines Gartendesigners (Teil III)

Aus dem Alltag eines Gartendesigners - Teil 3

Auf der Suche nach dem Besonderen: zu Besuch in Belgien

Neben einer guten Grundstruktur besticht ein Garten häufig durch einzelne, feine Elemente. Ein malerisches Gehölz, eine ungewöhnliche Steinplatte im Belag, eine detaillierte Holzarbeit. Oder eben durch ein handgefertigtes Pflanzgefäß.

Daher gehört es auch zu meinen Aufgaben, auf Messen nach neuen Produkten oder jungen und innovativen Handwerksbetrieben zu suchen. Diese Objekte sollen zu meinem Stil passen, meinen Qualitätsanforderungen genügen und einer ähnlichen Philosophie folgen. Wenn ich dann einen Hersteller gefunden habe, dauert es oft noch, bis ein erstes Gartenprojekt sich dafür anbietet. Jeder meiner Gärten hat seinen ganz eigenen Stil. Daher ist es wichtig, etwas Passendes und Einzigartiges zu finden. So wie jeder Garten ein Unikat wird, so wähle ich auch dieses  eine, besondere Element sorgfältig aus.

Im Fall der belgischen Manufaktur konnte ich bereits Gefäße in ein Projekt integrieren. Erst im Februar ergab sich ein Besuch vor Ort, wo ich die aufwendige Herstellung dann auch beobachten konnte.

Da ich in der Manufaktur nicht fotografiert habe, sehen Sie nachfolgend die Fotos aus meinem Projekt, einem Villengarten in München.


Logo des Planungsbüros für Gartendesign von Christiane von Burkersroda, CvB Gartendesign

Gartendesign im neuen Gewand

CvB Gartendesign in neuem Gewand

Überarbeitetes Logo und Webseite

Nach über zehn Jahren als Planungsbüro für anspruchsvolles Gartendesign ist eine Überarbeitung des Büro-Auftritts angemessen, um die hochwertige und ausgezeichnete Gartenarchitektur auch im Logo auszudrücken. Das neue Logo stellt diesen planerischen Anspruch dar: Einfachheit, zeitlose Eleganz, Qualität.

 

After 10 years into the garden design business a relaunch feels necessary and adequate to reflect the high-end garden architecture I have delivered so far including award-wining gardens. The new logo should also reflect the design approach I strive for: simplicity, timeless elegance, quality.


Leuchtende Herbstfärbung in Orange und Rot im Kontrast zu schwarzer und weißer Rinde

Sichtungsgarten im Spätherbst

Spätherbst im Staudensichtungsgarten

Ein Garten-Rundgang im Goldenen Oktober

Nachdem der frühe Nebel sich lichtete und die Sonne zum Vorschein kam, leuchtete der Garten in herrlichstem Herbstgewand. Ziergräser und Astern haben zu dieser Jahreszeit ihren großen Auftritt, aber auch andere Stauden tragen zum farbigen Gesamteindruck bei.


Eine Eiche, Quercus robur, im Botanischen Garten von London

Bäume für mehr Lebensqualität

Bäume schaffen Lebensqualität und Freude

Ein Plädoyer für Bäume im Privatgarten

Bäume tragen wesentlich zu einer angenehmen Aufenthaltsqualität im Garten bei. Darüber hinaus steigern sie den Wert des Grundstücks und der Wohngegend. Gleichwohl verbinden Gartenbesitzer heutzutage mit einem Baum unerwünschten Schatten, zu wenig Licht, Dreck und Arbeit mit dem Laub. Die angenehmen und positiven Aspekte, ökologischer und ökonomischer Nutzen und Vorteile werden ausgeblendet.

Dabei bietet und leistet ein gesunder Baum so viel für uns Menschen und unsere Umwelt:

  • Sauerstofferzeugung und Bindung von CO2
  • Luftfilterung durch Feinstaubbindung
  • Kühlende Wirkung durch Verdunstung
  • Schattenspender
  • Verhinderung des Aufheizens von Fassaden, Plätzen und Wegen
  • Ästhetische Wirkung
  • Gestalterisches Element
  • Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere
  • Verzögerung von Niederschlag bei Starkregenereignissen
  • Filterung von Wasser
  • Belebung des Bodenlebens
  • Lärmdämmung
  • Windschutz
  • Wertsteigerung eines Grundstücks und eines Wohnviertels
  • Identität eines Ortes wird durch einen Baum definiert

Bäume sind spirituelle Wesen, um die sich Sagen und Mythen ranken. Bäume können ohne uns Menschen existieren, während der Mensch nicht ohne Bäume leben kann.


Gartendesignerin Christiane von Burkersroda ist Mitglied beim bdla, dem Bund der Landschaftsarchitekten (Screenshot)

Mitglied beim Bund deutscher Landschaftsarchitekten

Christiane von Burkersroda ist Mitglied beim Bund deutscher Landschaftsarchitekten

Mitglied im bdla seit April 2018

Christiane von Burkersroda aus München ist seit April Mitglied beim Bund Deutscher Landschaftsarchitekten.

Hier finden Sie das Büroprofil von CvB Gartendesign beim bdla.


Gartenidyll mit einem Holzdeck und Kleinbaum am Wassertisch mit Farnen

Giardina Zürich 2018

Giardina 2018 in Zürich

Was sind die Gartentrends des Jahres 2018?

Wenn man diese Indoor-Gartenschau in Zürich als Indikator für die Trends im Privatgarten ansieht, dann fallen mir folgende Themen auf:

  • Die Pflanze im Vordergrund: wunderschöne Solitärgehölze, oft mehrstämmig und schirmförmig, manchmal auch als immergrüne Koniferen
  • Holzbau in handwerklich hochwertiger Qualität und filigraner Ausführung für Hochbeete und Holzterrassen gleichermaßen
  • Sichtschutzwände aus Holz in ideenreicher Gestaltung
  • Outdoor-Küchen mit mehreren funktionalen Elementen
  • Taupe setzt sich als Farbe gegenüber Anthrazit durch

Wie auch in den vergangenen Jahren ist Wasser immer noch ein Thema. Belagsflächen aus Naturstein oder Holz waren sichtbar. Ob Splittflächen mehr dem Messebau oder der beabsichtigten Gestaltung zuzuschreiben sind, sei dahingestellt. Die Atmosphäre der Schaugärten ist zwanglos, natürlich, aber mit einer klaren Struktur. Reduzierte, minimalistische Gärten sind weniger zu sehen. Wertvolle Gehölzpflanzen rücken in den Mittelpunkt der Gestaltung.

Zu dem von Enzo Enea gestalteten Schaugarten erhielten die Besucher in kleinen Gruppen Zugang. So hatte man einen guten Erlebniswert, da der Garten nie überlaufen war und man in Ruhe die Raumwirkung der Gehölze erleben konnte. Dem geschwungenen Klinkerweg folgend ergaben sich alle paar Schritte ein neuer Blick in eine Pflanzung, zum Wasserbecken mit der Magnolie oder durch den ganzen Garten durch die Gehölze hindurch. Als ‘neue’ Pflanze überraschte Enea mit der Verwendung von Wacholder, den er üppig und großzügig als immergrüne Unterpflanzung der Gehölze und Hochbeete einsetzte.