Zeitgemäß modern - ein ländlicher Garten

Altes bewahren, Neues schaffen

Projektbeschreibung

Das Einfamilienhaus aus dem Baujahr 2021 liegt in einer ländlich geprägten Gemeinde im Münchner Süden. Das dreieckig zugeschnittene Grundstück mit einer Hanglage von fünf Metern fällt zur Ostecke ab, über die offene Landschaft reicht der Bergblick Richtung Südosten bis zu den Alpen.

Das rechteckige Architektenhaus hat mit dem Satteldach mit Dachüberstand eine regionaltypische Bauform. Die Fassade aus Altholzlatten ist durch große Fenster symmetrisch gegliedert, alte mit neuen Stilelementen werden ruhig und harmonisch kombiniert.

Der Garten folgt den beiden Hauptlinien: der Bereich der Zufahrt orientiert sich an der Nordgrenze, die von West nach Ost abfällt, während der Hauptgarten im orthogonalen Koordinatensystem des Wohnhauses angelegt wird. Die Terrassenfläche greift die Proportionen des Wohnhauses auf. Die Fassadengliederung mit den großen Fenstereinheiten wird im Garten aufgegriffen.

Vom Entree des Hauses durch die Glastür und über den Esstisch wird der Blick in den Garten geführt. Dort setzt sich die Blickachse über einen Wassertisch fort und wird in die Landschaft zu den Bergen geführt. Das Wasserelement ist ein längliches Becken aus Metall. Von einer Schale wird das Becken gespeist, wodurch der Geräuschpegel der Durchfahrtsstraße, die am Grundstück entlangläuft, ausgeblendet wird.

Nach Osten in Richtung der auf das Grundstück zulaufenden Landstraße schirmen ein Schwarz-Kiefer und das zurückversetzte Schiebetor das Grundstück ab. Um den Hang optisch aufzufangen und die Energie im Grundstück zu halten, wird die Pflanzfläche entlang der Zufahrt mit Stahlkanten terrassiert. Findlinge und immergrüne strukturgebende niedrige Gehölze bringen optisches Gewicht. Eine Baumreihe aus drei mehrstämmigen Ahornen mit breiter Krone überwölben die Zufahrt und unterbrechen so die lange Schräge.

Im Westen des Gartens wird mit einer vorhandenen Buddha-Figur ein ein Blickpunkt gesetzt. der Bereich erhält die Anmutung eines Japanischen Gartens. Große Findlinge, die mit Pflanzungen gerahmt und beleuchtet werden, sorgen für die abendliche Stimmung. Diese Inszenierung lädt ein, den Garten weiter zu erkunden. Ein in den Hang eingeschnittener Sitzplatz mit einer Feuerstelle ist als Blickpunkt am Ende des Holzstegs platziert, der vor dem Wohnbereich verläuft. Ein Steg führt durch eine Ziergäserpflanzung, mit der Möglichkeit auf einem kleinen Plateau Platz zu nehmen.

Richtung Westen runden Pflanzungen mit Zier-Ahornen und Gräsern den Garten ab. Ein Kräuterbeet ergibt sich als Hochbeet vom Traufstreifen des Hauses aus. Die Bepflanzung ist großzügig gehalten. Die reduzierte Pflanzenpalette sorgt für Klarheit und nimmt den Stil der Hausarchitektur und der Innenraumgestaltung mit ihrer zeitlosen Schlichtheit auf. 

Projektdaten
Gartengröße: ca. 1.200 qm
Besonderheiten: Gehölze, Sitzplätze, Japanischer Garten, Wasserelement
Stil: Klar, geradlinig
Materialien: Gebrauchtes Hartholz, Betonpflaster ARENA®, Stahl
Pflanzen: Mehrstämmige Ahorne und Kupfer-Felsenbirnen, verpflanzte Zier-Ahorne
Realisierung: 2022
Fotos: Christiane v. Burkersroda